Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

Bestände

Die Sammlung umfasst ca. 2900 Handschriften, vor allem in Arabisch, Persisch, Osmanisch-Türkisch und indischen Sprachen. Weiterhin gibt es kleinere Bestandgruppen in Äthiopisch, Birmanisch, Hebräisch, Koptisch, Syrisch sowie Einzelstücke in anderen Sprachen.

Sammlungsgeschichte

An der 1734 gegründeten Universität Göttingen wurde von Beginn an Orientalistik gelehrt und in der Bibliothek entsprechende Literatur gesammelt. Im 18. Jahrhundert gelangten durch Johann David Michaelis (1717−1791) und Georg Thomas von Asch (1729−1807) vor allem islamische Handschriften ins Haus. Dem Baron von Asch sind auch einige tibetische, kalmückische und mongolische Titel zu verdanken. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert kamen kleinere Sammlungen verschiedener Wissenschaftler hinzu: arabische Handschriften durch Ferdinand Wüstenfeld (1808−1899) und Friedrich Carl Andreas (1846−1930), koptische und christlich-arabische Handschriften durch Heinrich Brugsch (1827−1894), christlich-orientalische Handschriften durch Paul de Lagarde (1827−1891), Sanskrit-Handschriften durch Franz Kielhorn (1840−1908) und Ramakrishna Gopal Bhandarkar (1837−1925). Die SUB Göttingen verfügt auch über südindische Palmblatthandschriften aus dem Nachlass Otto Schrader (1876−1961). In den 1960er Jahren wurden mehrere Sammlungen indischer Handschriften und eine Sammlung birmanischer Handschriften erworben. Vom Göttinger Seminar für Indologie und Buddhismuskunde wurden u.a. Reproduktionen der von Rahula Sankrtyanna (1893−1963) in den 1930er Jahren in Tibet fotografierten Handschriften übernommen; einige von R. Sankrtyanna entdeckte Handschriften konnten käuflich erworben werden. 1995 wurde aus einer Familienbibliothek die Handschriftensammlung Barudi gekauft, die arabische, persische und türkische Titel umfasst. Auch äthiopische, hebräische, koptische und syrische Handschriften sind vorhanden. Für die Aufstellung bzw. die Signatur ist in erster Linie die Sprache (in seltenen Fällen die Schrift) maßgeblich.

Kataloge

  • Meyer Wilhelm (Hg): Verzeichnis der Handschriften im Preussischen Staate , Hannover [Bd. 1]: Die Handschriften in Göttingen, Teil 3 (Universitäts-Bibliothek: Nachlässe von Gelehrten, Orientalische Handschriften, Handschriften im Besitz von Instituten und Behörden, Register zu Band 1-3), Berlin: A. Bath, 1894.
  • Im Registerband befinden sich die Hinweise zu arabischen, persischen und türkischen Handschriften (S. 209ff.).